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1997-04-16
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7KB
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119 lines
Videotext auf einem ATARI ST - Computer ?
Mittlerweile gibt es für die ATARI ST - Serie zwei verschiedene
Videotext - Decoder. Zum einen von der Firma Print Technik aus
München zu 298.-- DM und zum anderen den Videotext-Decoder von
der Firma H & T aus Berlin für 249.-- DM.
Wir entschlossen uns für den zweitgenannten VT-Decoder, da dieser
unter anderem auch schon die neuste VT-Technologie unterstützt,
den sogenannten -TOP Decoder- .
Die Installation ist denkbar einfach: die Decoderbox wird in den
Centronics-Druckerport gesteckt, desweiteren verbindet man diese
mit dem mitgelieferten Steckernetzteil (schon vorher auf die
richtigen Werte eingestellt), zu Guter letzt benötigt man nur
noch ein Videosignal. Dieses kann man auf mehrere Arten bekommen.
Zum einen aus einem Viedeorecorder mit Videoausgang bzw. SCART-
Ausgang (auch EURONORM - Stecker genannt), oder aus einem TV-
TUNER (Firma Phillips oder Vobis). Eine Möglichkeit ein Videosig-
nal aus einem Fernseher zu bekommen ist uns zur Zeit nicht
bekannt.
Nun startet man die Software entweder von Diskette oder von der
Festplatte. Die Software ist nicht kopiergeschützt -positiv-.
Gleich nach dem Start fragt das Programm nach, ob die TOP-Seiten
in den Computer geladen werden sollen. Beantwortet man die Frage
mit ja, versucht der Decoder die drei Menüseiten in den Speicher
zu laden. Dies ist derzeit nur bei ARD und ZDF-Videotext möglich.
Danach lädt das Programm die Startseite des Videotextes ( Seite
100).Das Videotextbild sieht genauso aus wie bei einem handelsübli-
chen Fernseher mit VT-Decoder, das heißt man hat oben die
Menüleiste mit dem durchlaufenden Seitenummern mit SUCHE und
FINDE, die Kennung der Sendeanstalt, das Datum und die Uhrzeit.
Darunter befindet sich dann die jeweils angewählte Videotext-
seite. Zusätzlich wird auf dem Monitor noch eine weitere Status-
zeile angezeigt,die über diverse Systemfunktionen Auskunft gibt.
Im monochrome Modus gibt es zwei Darstellungsmöglichkeiten.Man
kann das Bild in einer rasterdarstellung oder in schwarz/weis
darstellen lassen.
Im Farbmodus hat man sich auf einen Modus beschränkt,dieser sieht
genauso aus wie bei einem Fernseher/Videorecoder mit VT-Decoder.
Sehr gut ist unter anderem, daß zum einen die Grundseiten schon
automatisch beim Start des Decoder-Programmes hineingeladen wer-
den. Zum anderen das schon einmal angewählte Seiten automatisch
zwischengepeichert werden = Geschwindigkeitsvorteil / Komforta-
blität. Zu jeder Zeit kann man H wie HALT drücken, der Decoder
bzw. das Programm hört nun auf weiter die angewählte Seite zu
suchen.
Hier nun kommen wir zu einem interessanten Gesichtspunkt: die
Möglichkeit Daten (TEXTE) und Grafiken auf eine Diskette oder
Festplatte zu speichern oder nach belieben auszudrucken.
Die Daten können als ASCII-Text abgespeichert werden und können
mit jedem beliebigen Editor oder Textverarbeitungsprogramm wei-
ter verarbeitet werden. Die Daten können als Grafik im Degasfor-
mat in der jeweiligen Auflösung (PI1 bis PI3) abgespeichert
werden. Ferner hat man die Möglichkeit die Daten aufs Papier zu
bringen, als Text oder als Grafik. Hierzu stehen dem Anwender
verschiedene Treiber zur Verfügung. Einmal können Ausdrucke über
die Centronics-Schnittstelle und zum anderen auch über die
serielle Schnittstelle erfolgen. Der ATARI - Laserdrucker kann
leider nicht direkt angesprochen werden, sondern nur mit dem von
DMC vertriebenen Laserbrain-FX-Emulator. Dies trägt allerdings
keine negativen Folgen mit sich.
Probleme gibt es bei den VT-Decoder allerdings wenn das Videosig-
nal ein wenig schwangt, bzw. ein wenig Rauschen oder andere
Störungen enthalten sind. Dann kommen die Seiten ein wenig
zerstümmelt an und man muß dann schon etwas warten bis die
Seite nach mehreren Durchläufen korrekt aufgebaut worden ist.
Ferner kann es manchmal vorkommen das der Decoder etwas hakt, so
das keine Eingaben mehr möglich sind oder diese ganz behutsam
eingegeben werden müssen.
Was ich als störend empfinde ist das eine VT-Seite erst nach
mehreren Durchläufen korrekt auf dem Bildschirm steht und nicht
wie beim Original, erst nachdem das letzte Bit gesendet worde
ist, auch auf dem Bildschirm erscheint.
Ein weiterer Vorschlag wäre, das alle Seiten grundsätzlich beim
Start zwischengespeichert werden, so daß, wenn der Anwender eine
bestimmte Seite haben möchte, diese auch direkt verfügbar ist.
Der ATARI hat auf jeden Fall genügend freien Speicher um die
Seiten zwischenzuspeichern.
Ferner störend ist der Menüpunkt Clock, ändert man dort eine
Einstellung verabschiedet sich der Computer. Laut kurzer Anlei-
tung auf Diskette, ist dieser Menüpunkt für Erweiterungen
gedacht. Eine Änderung des Menüpunktes, daß dieser Punkt nicht
mehr benutzt werden kann, wäre sehr angebracht.
Vielleicht ist hier der Programmierer ein wenig gefordert um die
hier und da aufgetretenen Fehler abzuändern bzw. auszubessern und
diese in Form eines Updates an die Endkunden weiterzugeben.
Der Top-Decoder funktioniert tadellos, man kann hier die Seiten
bequem mit der Maus direkt anwählen und brauch sich nicht durch
die Startseiten bzw, den Index durchzuarbeiten. Die Möglichkeit
mit dem Top-Decoder zu Arbeiten ist aber derzeit auf das VT
Signal von ARD & ZDF begrenzt.
Ein kleiner Test für die Kompatiblität des Decoders war einmal
auszuprobieren,in wie weit man auch von anderen Sendeanstalten das
Signal empfangen werden kann, um dann mit dem VT-Decoder zu
arbeiten. Ausprobiert wurden zunächst die dritten Porgramme (HR3,
WDR3, SWF3 & BR3), ferner wurde SAT1-Text überprüft und zu guter
letzt noch der Sky und der Super Channel. Alle funktionieren
tadellos, man sollte nur vorher den VT-Speicher löschen, da man
sonst beim Anwählen bestimmter Seiten erstmal nur den vorher
gespeicherten Text bekommt.
Alles in allen kann man sagen, daß dieser Decoder doch sehr
ordentlich ist. Die Hardware macht einen sehr ordentlichen
Eindrug, lediglich das Steckernetzteil könnte etwas besser sein.
Anstatt des Würfelsteckers würde ein reiner Klinkenstecker auch
reichen. Positiv ist auch das man den Decoder ein- und auschalten
kann und dies mit einer Betriebs-LED angezeigt wird.
Von der Software gibt es bis auf die obengenannten kleineren
Problemchen nur positives Berichten. Der VT - Decoder ist für
jeden zu empfehlen der zwar einen Fernseher aber keinen
eingebauten Decoder hat oder diesen nicht nachrüsten kannn.
Desweiteren ist er führ diejenigen Anwender zu empfehlen bei
denen nur ein Farbmonitor vorhanden ist,der dann gekoppelt wird
miteinem Tuner oder Video R ecoder-Ausgang . Davon läßt sich ja
bequem das Videosignal herausnehmen und man kann dann den Decoder
mit dem Computer bequem betreiben.
<C> by GSt in 11/1989