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Text File  |  1997-04-16  |  7KB  |  119 lines

  1. Videotext auf einem ATARI ST - Computer ? 
  2.  
  3. Mittlerweile  gibt es für die ATARI ST - Serie zwei  verschiedene 
  4. Videotext  - Decoder.  Zum einen von der Firma Print Technik  aus 
  5. München  zu 298.-- DM und zum anderen den  Videotext-Decoder  von 
  6. der Firma    H & T aus Berlin für 249.-- DM.
  7. Wir entschlossen uns für den zweitgenannten VT-Decoder, da dieser 
  8. unter  anderem auch schon die neuste VT-Technologie  unterstützt, 
  9. den sogenannten -TOP Decoder- .
  10. Die Installation ist denkbar einfach:  die Decoderbox wird in den 
  11. Centronics-Druckerport gesteckt,  desweiteren verbindet man diese 
  12. mit  dem  mitgelieferten Steckernetzteil (schon  vorher  auf  die 
  13. richtigen  Werte eingestellt),  zu Guter letzt benötigt  man  nur 
  14. noch ein Videosignal. Dieses kann man auf mehrere Arten bekommen. 
  15. Zum einen aus einem Viedeorecorder mit Videoausgang  bzw.  SCART-
  16. Ausgang  (auch EURONORM - Stecker genannt),  oder aus  einem  TV-
  17. TUNER (Firma Phillips oder Vobis). Eine Möglichkeit ein Videosig-
  18. nal  aus  einem  Fernseher  zu bekommen ist uns  zur  Zeit  nicht 
  19. bekannt.
  20. Nun startet man die Software  entweder von  Diskette oder von der 
  21. Festplatte.  Die  Software ist nicht  kopiergeschützt  -positiv-. 
  22. Gleich nach dem Start fragt das Programm nach,  ob die TOP-Seiten 
  23. in den Computer geladen werden sollen.  Beantwortet man die Frage 
  24. mit ja,  versucht der Decoder die drei Menüseiten in den Speicher 
  25. zu laden. Dies ist derzeit nur bei ARD und ZDF-Videotext möglich. 
  26. Danach lädt das Programm die Startseite  des  Videotextes ( Seite 
  27. 100).Das Videotextbild sieht genauso aus wie bei einem handelsübli-
  28. chen  Fernseher  mit  VT-Decoder,  das heißt  man  hat  oben  die 
  29. Menüleiste  mit  dem durchlaufenden Seitenummern  mit  SUCHE  und 
  30. FINDE,  die Kennung der Sendeanstalt,  das Datum und die Uhrzeit. 
  31. Darunter  befindet  sich dann die jeweils  angewählte  Videotext-
  32. seite.  Zusätzlich wird auf dem Monitor noch eine weitere Status-
  33. zeile  angezeigt,die über diverse Systemfunktionen Auskunft gibt.
  34. Im  monochrome  Modus  gibt es zwei Darstellungsmöglichkeiten.Man 
  35. kann das  Bild in einer  rasterdarstellung  oder  in schwarz/weis
  36. darstellen lassen. 
  37. Im Farbmodus hat man sich auf einen Modus beschränkt,dieser sieht
  38. genauso aus wie bei einem Fernseher/Videorecoder  mit  VT-Decoder.
  39. Sehr gut ist unter anderem,  daß zum einen die Grundseiten  schon 
  40. automatisch beim Start des Decoder-Programmes hineingeladen  wer-
  41. den.  Zum anderen das schon einmal angewählte Seiten  automatisch 
  42. zwischengepeichert  werden = Geschwindigkeitsvorteil /  Komforta-
  43. blität. Zu  jeder Zeit  kann  man H wie HALT drücken, der Decoder 
  44. bzw. das Programm  hört  nun  auf  weiter die angewählte Seite zu 
  45. suchen. 
  46. Hier  nun  kommen wir zu einem  interessanten Gesichtspunkt:  die 
  47. Möglichkeit  Daten  (TEXTE) und Grafiken auf eine  Diskette  oder 
  48. Festplatte  zu speichern oder nach belieben auszudrucken.
  49. Die  Daten können als ASCII-Text abgespeichert werden und  können 
  50. mit  jedem beliebigen Editor oder Textverarbeitungsprogramm  wei-
  51. ter verarbeitet werden.  Die Daten können als Grafik im Degasfor-
  52. mat  in  der jeweiligen Auflösung (PI1   bis  PI3)  abgespeichert 
  53. werden.  Ferner hat man die Möglichkeit die Daten aufs Papier  zu 
  54. bringen,  als  Text oder als Grafik.  Hierzu stehen dem  Anwender 
  55. verschiedene  Treiber zur Verfügung. Einmal können Ausdrucke über 
  56. die  Centronics-Schnittstelle  und  zum  anderen  auch  über  die 
  57. serielle Schnittstelle erfolgen.  Der ATARI - Laserdrucker   kann 
  58. leider nicht direkt angesprochen  werden, sondern nur mit dem von 
  59. DMC  vertriebenen Laserbrain-FX-Emulator.  Dies trägt  allerdings 
  60. keine negativen Folgen mit sich.
  61. Probleme gibt es bei den VT-Decoder allerdings wenn das Videosig-
  62. nal  ein  wenig schwangt,  bzw.  ein wenig Rauschen  oder  andere 
  63. Störungen  enthalten  sind.  Dann  kommen die  Seiten  ein  wenig 
  64. zerstümmelt  an und  man  muß dann  schon  etwas  warten bis  die 
  65. Seite  nach  mehreren Durchläufen korrekt aufgebaut  worden  ist. 
  66. Ferner kann es manchmal vorkommen das der Decoder etwas hakt,  so 
  67. das keine Eingaben  mehr möglich  sind  oder diese  ganz behutsam 
  68. eingegeben werden müssen.
  69. Was  ich  als störend empfinde ist das eine  VT-Seite  erst  nach 
  70. mehreren  Durchläufen korrekt auf dem Bildschirm steht und  nicht 
  71. wie  beim Original,  erst nachdem das letzte Bit  gesendet  worde 
  72. ist,  auch auf dem Bildschirm erscheint.  
  73. Ein weiterer Vorschlag wäre,  das alle Seiten grundsätzlich  beim 
  74. Start zwischengespeichert werden,  so daß, wenn der Anwender eine 
  75. bestimmte Seite haben möchte,  diese auch direkt verfügbar  ist. 
  76. Der  ATARI  hat auf jeden Fall genügend freien  Speicher  um  die 
  77. Seiten  zwischenzuspeichern.
  78. Ferner  störend  ist der Menüpunkt Clock,  ändert man  dort  eine 
  79. Einstellung verabschiedet sich der Computer.  Laut kurzer  Anlei-
  80. tung  auf  Diskette,   ist  dieser  Menüpunkt  für  Erweiterungen 
  81. gedacht.  Eine  Änderung des Menüpunktes,  daß dieser Punkt nicht
  82. mehr benutzt werden kann, wäre sehr angebracht.
  83. Vielleicht  ist hier der Programmierer ein wenig gefordert um die 
  84. hier und da aufgetretenen Fehler abzuändern bzw. auszubessern und 
  85. diese in Form eines Updates an die Endkunden weiterzugeben.
  86. Der Top-Decoder funktioniert tadellos,  man kann hier die  Seiten 
  87. bequem  mit der Maus direkt anwählen und brauch sich nicht  durch 
  88. die Startseiten bzw,  den Index durchzuarbeiten.  Die Möglichkeit 
  89. mit  dem  Top-Decoder  zu Arbeiten ist aber derzeit  auf  das  VT 
  90. Signal von ARD & ZDF begrenzt.
  91. Ein  kleiner Test für die Kompatiblität des Decoders  war  einmal 
  92. auszuprobieren,in wie weit man auch von anderen Sendeanstalten das 
  93. Signal  empfangen  werden kann,  um dann mit  dem  VT-Decoder  zu 
  94. arbeiten. Ausprobiert wurden zunächst die dritten Porgramme (HR3, 
  95. WDR3,  SWF3 & BR3), ferner wurde SAT1-Text überprüft und zu guter 
  96. letzt  noch  der Sky und der Super  Channel.  Alle  funktionieren 
  97. tadellos,  man sollte nur vorher den VT-Speicher löschen,  da man 
  98. sonst  beim  Anwählen bestimmter Seiten erstmal  nur  den  vorher 
  99. gespeicherten Text bekommt.
  100. Alles  in  allen kann man sagen,  daß dieser  Decoder  doch  sehr 
  101. ordentlich  ist.  Die  Hardware  macht  einen  sehr  ordentlichen 
  102. Eindrug,  lediglich das Steckernetzteil könnte etwas besser sein. 
  103. Anstatt  des Würfelsteckers würde ein reiner Klinkenstecker  auch 
  104. reichen. Positiv ist auch das man den Decoder ein- und auschalten 
  105. kann und dies mit einer Betriebs-LED angezeigt wird.
  106. Von  der  Software gibt es bis auf  die  obengenannten  kleineren 
  107. Problemchen  nur positives Berichten.  Der VT - Decoder  ist  für 
  108. jeden   zu  empfehlen  der  zwar  einen  Fernseher  aber   keinen 
  109. eingebauten  Decoder  hat  oder diesen  nicht  nachrüsten  kannn. 
  110. Desweiteren  ist  er führ diejenigen Anwender  zu  empfehlen  bei 
  111. denen nur ein Farbmonitor vorhanden ist,der dann  gekoppelt  wird 
  112. miteinem Tuner oder  Video R ecoder-Ausgang . Davon  läßt sich ja
  113. bequem das Videosignal herausnehmen und man kann dann den Decoder
  114. mit dem Computer bequem betreiben.   
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  117. <C> by GSt in 11/1989
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